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18. Oktober 2017

Der Kuhlau-Wettbewerb 2017 ist vorbei – ein Rückblick

Donnerstag hieß es für „meine“ Mädels: Practise, practise, practise. Denn für Freitagmittag war das Vorspielen zur zweiten Runde angesetzt. Neben – natürlich – Kuhlau galt es, das eigens für den Kuhlau-Wettbewerb 2013 komponierte Werk „Feuertanz“ von Martin Chr. Redel einzuüben. Ein Stück, dass, je öfter man es hört, immer vertrauter wird: https://www.youtube.com/watch?v=FxZz1jI31xA.

Nach dem Vorspielen – sie  waren als letzte an der Reihe – angespanntes Warten auf die Entscheidung. Natürlich ist die Teilnahme an der Endrunde das erklärte Ziel aller, die an diesem musikalischen Wettstreit teilnehmen, aber, okay, ein Ausscheiden nach der zweiten Runde – so wie es Liene und Zane 1 bei Kuhlau 2015 erging, ist auch kein Beinbruch.

 

 

Dann, nur kurze Zeit nach dem Abgang der drei von der Bühne des Theater, die Entscheidung: Liene und die Zanes sind im Finale. Und – um es vorweg zu nehmen – die Reihenfolge im dritten Durchgang war dann auch das Ergebnis der Wertung: Liene, Zane und Zane schlossen den 17. Internationalen Flötenwettbewerb Friedrich Kuhlau in der Kategorie „Zwei Flöten, ein Klavier“ mit dem dritten Platz ab. Eine großartige Leistung für die drei Lettinnen in einem im allgemeinen von jungen asiatischen Musikern – in erster Linie aus Japan – dominierten Bereich. Doch noch schreiben wir Freitag – gerade eben erst haben „meine“ Mädchen erfahren, dass es für sie am Sonnabend weitergeht bei Kuhlau – schon macht sich Hektik breit. Logisch, sie hatten diese Möglichkeit, die Teilnahme in Runde Drei einkalkuliert, hatten auch einen Plan für die Musikstücke parat, die sie spielen wollten (im Endspiel waren keine Vorgaben von Seiten der Jury gesetzt) – allerdings hatten sie nur Noten für sich dabei, nicht für die Jury. Doch dank Internet und Dagmar Kahl (https://dk-uelzen.de/) war dies Problem schnell gelöst und die Mädels konnten bis in die Nacht hinein üben.  Ihre Prüfungsauswahl bezog neben Carl Philipp Emanuel Bach auch Akio Yashiros „Sonate pour 2 Flûtes et Piano“ und „African bird“ https://www.youtube.com/watch?v=oD2VwwpEZjc) (von Antonio Giacometti) mit ein. Möglicherweise die falsche Auswahl, nicht die Art von Musik, die die Herzen ALLER Jury-Mitglieder bewegte. Denn anstelle der vorgesehenen einstündigen Beratung dauerte die Entscheidung der Jury mehr als zwei Stunden – vielleicht ein Zeichen dafür, dass sie es sich nicht leicht gemacht hat. Wie oben schon erwähnt: Das lettische Trio belegte den 3. Platz und bezauberte das Publikum beim Abschlusskonzert mit Gary Schockers „Three Dances for 2 flutes“. Das war der letzte Part vor der Pause.

Nach der Pause vergaben Bürgermeister Markwardt, Ute Lange-Brachmann, Birte Ebermann (Kulturkreis Uelzen) und Cordula Hacke (Vorsitzende der Jury) die Preise. Stolze Gesichter, Freude überall.

Das Publikum. Es verdient eine besondere Erwähnung. Barbara Kaiser bringt es in ihrem Barfgaans-Feuilleton auf den Punkt: „Aber statt dass die Uelzener es auch so sehen und zum Abend höchster musikalischer Ansprüche und Eloquenz strömten – nein, im Theater an der Ilmenau gähnten einen die Reihen an. Die Instrumentalisten blieben wohl mit ihren Gasteltern größtenteils unter sich. Das ist außerordentlich zu bedauern. Auch angesichts des großen Aufwands, der engagierten Arbeit, die die Mitarbeiter der Stadt, die Techniker des Theaters, die Mitglieder der Jury, alle Gasteltern und natürlich die Teilnehmer leisteten in sechs Tagen Wettbewerb.“ (http://www.barftgaans.de/feuilleton/auf-der-agenda-aller-floetisten/). Damit fühle ich mich bestärkt (und bestätigt), denn ich schrieb schon vorher in meinem Artikel über dieses Abschlusskonzert: „Doch die von weither Angereisten werden –  neben gewiss etlichen positiven Eindrücken – von diesem Abschluss einer anstrengenden Woche auch das Bild der vielen leeren Stühle im Theater mit nach Hause nehmen. Da wird den Hansestädtern ein Konzert auf hohem Niveau geboten – und kaum einer geht hin …“

Es ist müßig, darüber nachzudenken, WORAN es gelegen hat, dass nur so wenig Uelzener an diesem Konzert der Extraklassen teilnehmen mochten – zumal der Eintritt frei war! Auch dem früheren Jury-Vorsitzenden Prof. Dr. Richard Müller-Dombois war aufgefallen, dass es im Prinzip nur wenig mehr als die „Instrumentalisten  … mit ihren Gasteltern“ (Kaiser) waren. Ich zitiere eine Bemerkung von ihm aus meinem Mail-Schriftverkehr mit ihm: „…  die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt ist eine mittlere Katastrophe, zumal man in früheren Jahren auf mein Drängen hin schon einmal weiter war (s. Spruchbänder, Plakate an Schaufenstern von Geschäften etc.).“ Tja, was soll ich dazu noch sagen?

Es kam der Sonntag. Abreisetag für „meine“ Mädels. Am frühen Vormittag verließ uns Zane 2. Sie reiste über Hamburg nach Brüssel. Dort will sie, die in ihrem Musik-Studium schon mit Erfolg  Bachelor- und Master-Prüfungen abgelegt hat, ihr Klavierspiel vervollkommnen. Liene und Zane 1 reisten – nachdem sie den Tag krank ((erschöpft von der anstrengenden Woche) im Bett verbracht hatten – spätabends nach Bremen, um am Montag gen Heimat, nach Riga, zu fliegen.

Es war eine schöne Zeit mit euch. Paldies. Vielen Dank, Sweeties.